Auf unserem Weg nach Uganda haben wir die Chance genutzt und einen Zwischenstopp in Dubai eingelegt. Hier ist (ganz neu) seit 1. Oktober die Weltausstellung „Expo 2020“ (wegen Corona um ein Jahr verschoben). Diese Weltausstellung findet zum ersten Mal in der gut 150 jährigen Geschichte der Weltausstellungen in einem arabischen Land statt und verspricht die größte jemals dagewesene Expo zu sein.
Die Chance wollten wir nutzen und uns ein eigenes Bild machen.
Hier erst einmal ein paar Foto Eindrücke aus Dubai
für alle, die Superlativen mögen:
Hier haben wir in einem privaten Appartement (Nr. 1104) für eine Woche gelebt Dubai Creek – das historische Zentrum Dubai Marina – das neue City Center … … mit der größten Ansammlung an Hochhäusern in der Welt Dubai Mall – mit 1200 Geschäften, Aquarium, Skihalle und Eislaufbahn Dubai Big Wheel wird feierlich eröffnet Das Big Wheel von oben –
auf 250m Höhe!… mit genialer Sicht auf die Marina und der Blick zurück vom Strand Öffentlicher Strand – hier trifft sich die Mittelschicht Dubai Fountain – gigantische Wasserspiele mit Musik … vor dem Burj Dubai,
dem höchsten Turm der Welt!
Dubai ist tatsächlich mehr als verrückt und ich weiß immer noch nicht, ob ich hier einen Blick in die Zukunft werfe oder in die „Vorhölle“. Von der Temperatur wohl eher Vorhölle – man hält es tagsüber kaum aus.
Aber die Weltausstellung, Dubai Marina mit dem neu eröffneten Riesenrad und der City Center mit der Dubai Mall (mit 1200 also „eintausendzweihundert“ Geschäften) und dem Burj (dem höchsten Turm der Welt) sind einfach so abgefahren, dass man es kaum beschreiben kann. Hier muss irgendwie alles im Superlativ sein und das ist genauso abschreckend wie faszinierend für mich.
Die meiste Zeit haben wir aber auf der Expo verbracht – 4 Tage. Die Zeit hat aber nicht im Ansatz ausgereicht, um alles zu besichtigen. Die langen Warteschlangen vor den Pavillons (in der prallen Sonne) haben wir bei gut 20 von 192 „Ländern“ und den Themen-Pavillons erfolgreich gemeistert.
Ich versuche mal einen kleinen Einblick zu geben:
Der Plan mit 192 Pavillions Das Ausstellungsgelände ist unglaublich grün Der Pavillion von Litauen zeigt die tolle Landschaft des Baltikums Schweden hat eigens 300 Bäume mitgebracht … und präsentiert anhand von Stockholm die städtische Architektur der Zukunft Der Sustainability-Mottopavillion zeigt, dass es höchste Zeit ist zu handeln mit futuristischen Räumen und viel Interaktivität die Besucher müssen sich entscheiden Was sind wohl die Werte der Zukunft? Pavillion von Uganda setzt neben Bodenschätzen auf das kulturelle Erbe und auf die Qualität des Kaffeeanbaus. Der Mottopavillion „Opportunity“ macht Hoffnung, wenn wir es schaffen weltweit zusammen zu arbeiten Saudi-Arabien Die Gärten sind voll von Illuminationen „The Vision“ – eine Hommage an Scheich Al Maktum den Gründer Dubais „Al Wasl“ – eine gigantische, illuminierte Kuppel Im Mittelpunkt des Geländes mit großartigen Projektionen zur aktuellen Themenwoche „Space“ Eine Rieseninstallation mit Wasser – dem in der Wüste sicher wertvollsten Element Die „fliegenden Gärten“ mit einmaliger Rundumsicht über das Gelände Schweiz Pakistan präsentiert sich sehr eindrucksvoll mit seinen kulturellen Schätzen Der Deutsche Pavillon mit einem pädagogisch extrem gelungenen „virtuellen Campus“ Motto-Pavillion „Mobility“ mit der Entwicklung der Fortbewegungsarten bis zum Weltraum Der russische Pavillion beschäftigt sich mit der Großartigkeit unseres Gehirns bei der Aufwändigkeit der Präsentationen versuchen sich die Länder gegenseitig zu übertreffen „Womens Pavillon“ zeigt die großartigen (und sicher zu selten präsentierten) Errungenschaften, die Frauen geschaffen haben Überraschend: Dubai hat den größten Anteil an Frauen im Parlament weltweit Die Gates in die Expo und wieder heraus
Mein Eindruck: Hier sind 192 Länder der Welt friedlich nebeneinander vertreten. Die Atmosphäre ist sehr freundlich und kooperativ. Die drei Schwerpunkte der Weltausstellung sind „sustainability“ (Nachhaltigkeit), „mobility“ und „opportunity“ (Chance) sind mit eigenen Pavillons vertreten.
Das Motto der Expo „Connection Minds, Creating the Future“ – kommt bei den Besuchern durchaus an
Dennoch gibt es eine andere Seite der glitzernden, absolut gigantischen und beeindruckenden Bilder: unglaubliche 7 Milliarden Dollar am Investitionskosten, 200.000 Arbeiter (fast wäre ich versucht gewesen Sklaven zu schreiben) haben die Ausstellung erschaffen (mitten in der Wüste bei bis zu 50 Grad im Schatten!). In acht Jahren wurde aus einem Stück Wüstenlandschaft eine 438 Hektar große Ausstellung mit eigener U-Bahn-Station und millionenteuren Pavillons.
Und die Grundstimmung der Pavillons ist Optimismus. Machbarkeit durch technischen Fortschritt und Kooperation der Menschheit mit dem Ziel den Ressourcenverbrauch in den Griff zu bekommen und die Zukunft unseres Planeten zu sichern.
Vieles davon ist für uns als Deutsche durch „fridays for future“ geprägte Bildungsbürger nichts Neues. Aber wenn ich hier sehe wie die Sheiks mit ihren Kindern Hand in Hand durch die Ausstellungsräume laufen und die Botschaften aufnehmen, braucht es vielleicht genau diese extrem aufwendige Präsentationsform, um sie überhaupt zu erreichen.
Und zu guter Letzt ist die Expo nicht nur die weltweit größte Info-Veranstaltung seit der Pandemie, sondern auch ein Entertainment-Gigant mit riesigen Live-Bühnen für Tänze und Bands und für kulturelle und kulinarische Eindrücke aus den verschiedenen Ländern: